“Rote Rosen”: Diese Vierbeiner sind die heimlichen Stars der Serie

“Rote Rosen”: Diese Vierbeiner sind die heimlichen Stars der Serie

Lüneburg – Ihre beiden kleinen Hunde bringt Brigitte Antonius regelmäßig zum Produktionsset der “Roten Rosen” mit. Wenn die erfahrene Schauspielerin, die am Montag 92 Jahre alt wird, in Lüneburg als Johanna Jansen vor der Kamera steht, nehmen sich stets Kollegen der beiden dreijährigen Jack-Russell-Terrier Peppi und Poldi an.

“Ich bin die Mitgründerin der ‘Rosen'”, sagt die Österreicherin nicht ohne Stolz auf ihre beliebte Stellung am Set.

Produzent Jan Diepers (53) ist sich sicher: “Brigitte ist die älteste aktive Schauspielerin im deutschen Fernsehen”. Die Produktionsfirma prüft derzeit offiziell, ob das verbrieft ist und für einen Guinness-Rekord reicht. “Das wäre doch toll”, jubelt Antonius. Seit rund 18 Jahren ist sie in der Hansestadt dabei, inzwischen läuft die 23. “Rosen”-Staffel.

Während sie in früheren Zeiten mit einem kleinen Auto durch Lüneburg kurvte, holt ein Fahrer sie inzwischen meist am frühen Morgen in ihrer Wohnung in der Innenstadt zum Drehen ab. Wegen Problemen mit den Augen hat sie ihren Wagen an den Neffen verliehen.

Ein Zehn-Stunden-Tag ist nichts Ungewöhnliches für die routinierte Darstellerin. Aber: “Ich bin ständig müde, schlafe nachts nicht lang”, erzählt sie. Und früh ins Bett gehen könne sie wegen der späten Gassi-Runde mit den Hunden auch nicht. Die Abende verbringt sie oft vor dem Fernseher, um sich alte Folgen der Telenovela anzuschauen.

Die Arbeit und das Miteinander am Set sind ihr Leben. Dann blüht die 1,65 Meter kleine, rothaarige Darstellerin mit der markanten blonden Strähne und den stets eleganten Kostümen auf. Dass sie immer noch textsicher ist, beweist Antonius aus dem Stegreif.

“Rote Rosen”: Für Brigitte Antonius ist immer ein Platz frei

Die 91-Jährige ist trotz ihres hohen Alters noch recht fit.  © NDR

Beim Mittagessen vor der langen Winterpause in der Kantine des großen Bürokomplexes am Rande Lüneburgs kann sie längst vergangene Rollen nachsprechen. So auch die der Armgard aus dem Schiller-Drama Wilhelm Tell, die sie leidenschaftlich vorträgt. Einst tourte die vielseitige Schauspielerin mit einem Solo-Programm durch die Welt: “Das habe ich noch im Kopf.”

Die Grande Dame der Serie gehört auch im hohen Alter noch zur Gemeinschaft der Rote-Rosen-Darsteller – immer wieder kommt jemand vorbei, küsst ihr die Stirn oder verabredet sich zum Plausch. Wie beliebt sie auch beim Publikum ist, beweisen die zahlreich angeklickten Gifs mit Antonius – vier Sekunden lange Videofilmchen, in denen sie etwa “Guten Morgen” wünscht. Die Sequenzen im Gif-Format ziehen auch das jüngere Publikum an, wie Produktmanagerin Kara von Viebahn-Braun erzählt.

Die Arbeit fürs Fernsehen ist der Seniorin wichtig, von einem ruhigen Rentendasein hält sie nichts. “Ich bin sehr dankbar, dass ich noch hier sein kann”, sagt die gläubige Christin. “Ich bin mit meinem Schutzengel in regem Kontakt.”

Produzent Diepers arbeitet schon lange mit Antonius zusammen und schätzt ihre Agilität: “Brigitte trainiert ihre grauen Zellen, das ist geistiges Training.” Für sie werde es immer Platz bei den Rosen geben, sie sei immer mit der Zeit gegangen.

Während sich das Verständnis und die Beschreibung der Hauptdarstellerinnen in den vergangenen Jahren zu mehr Selbstständigkeit veränderte, war Antonius schon immer selbstbewusst und eigenständig. Und die Fürsorge der Rosen weiß sie zu schätzen: “So lange ich noch lebe, komme ich immer wieder”, sagt sie lachend. Den Geburtstag verbringt sie während ihrer langen Drehpause bis zum 5. Mai daheim im Burgenland.

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Mi Du

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